Marketing auf kalifornisch

Gleichzeitig mit der Wiederwahl des Präsidenten der USA haben die kalifornischen Wähler die Deklarationspflicht von gentechnisch modifizierten Lebensmitteln abgelehnt. In diesem Artikel von Greenpeace Schweiz wird der Abstimmungskampf thematisiert.

Besonders bemerkenswert finde ich zwei Aussagen im Artikel. Hier die erste: «Tatsächlich behauptete das Nein-Komitee, eine Deklaration würde die jährlichen Lebensmittelausgaben eines Haushaltes pro Jahr um 400 Dollar erhöhen.» Ich gehe davon aus, dass die eigentliche Deklaration nur geringe Zusatzkosten generiert und interpretiere diese Aussage so: Wenn die Kalifornier wüssten, was sie essen, dann wären sie bereit ihr Kaufverhalten zu ändern und erhebliche Mehrausgaben in Kauf zu nehmen. Diese Zahlungsbereitschaft abzuschöpfen müsste eigentlich eine interessante Opportunität für die Lebensmittelindustrie darstellen. Erstaunlich, dass sich eben diese Lebensmittelindustrie derart stark gegen diese Deklaration wehrt.

Die zweite Stelle ist eine Aussage von Nestlé über die von ihnen bekämpfte Deklarationspflicht: «Das vorgeschlagene Gesetz hätte die Lebensmittelkosten der kalifornischen Verbraucher in die Höhe getrieben, ohne ihnen einen tatsächlich spürbaren Gesundheits- oder Sicherheitsnutzen zu bringen.» Komisch: Entweder es wird von den Verbrauchern Nutzen wahrgenommen, dann entstehen möglicherweise höhere Kosten durch Änderungen im Konsumverhalten. Oder der Nutzen wird nicht wahrgenommen, dann entstehen auch keine wesentlichen Zusatzkosten.

Oder hab ich im Marketingunterricht etwas falsch verstanden? Verwirrt…

Update 26.11.2012: Ich lass den Titel mal so stehen


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